Akute und chronische Schmerzen

Was sind akute und chronische Schmerzen?

In der Neurochirurgie werden Schmerzen in akute, subakute und chronische Schmerzen unterschieden. Akute Schmerzen treten plötzlich, bei einer Schädigung des Gewebes, auf und dauern nur einen begrenzen Zeitraum an. Oft ist das bei Entzündungen, Prellungen, Brüchen, Schnittwunden oder Verbrennungen der Fall. Der Schmerz kann, durch den Facharzt entsprechend exakt zugeordnet und so leichter behandelt werden. Dabei wird die Ursache geklärt und beseitigt, wodurch die Beschwerden verschwinden. Subakute Schmerzen halten über diesen primären Zeitraum hin an und bilden sich dann erst in einem späteren und verzögerten Verlauf zurück, dies geschieht häufig dann, wenn Vorerkrankungen bestehen und die soziale Situation (z. B. das Arbeitsumfeld) den Heilungsverlauf beeinträchtigt oder auch wenn psychische Belastungen vorliegen (z. B. Tod eines nahestehenden Menschen). Diese Schmerzen bilden sich in der Regel vollständig zurück. Chronische Schmerzen dauern länger an und beeinträchtigen so auch die Lebensqualität des Betroffenen. Sie haben meistens ihren Beginn in akuten Schmerzen, die sich in der subakuten Phase jedoch nicht mehr zurückbilden, sondern noch getriggert werden. Mit der Zeit entwickelt sich er Übergang in einen chronischen Zustand. Selbst wenn hier die Heilung der eigentlichen Gewebebeschädigung erfolgt ist, kann der Schmerz zu einer eigenständigen Erkrankung werden und so fortdauern. Bei solchen Schmerzen geht die spontane Signalfunktion des Körpers verloren. Das Schmerzsyndrom tritt dann in Folge von Entzündungen und Erkrankungen auf und dauert an. Oft kommt es auch zu einer Häufung verschiedener Symptome, mit einer z. T. sehr individuellen Ausprägung.

Bei der Behandlung solcher Schmerzen gilt es in der Anamnese die Geschichte des Schmerzes zu klären, den Schmerz zu lokalisieren und in der Intensität zu beschreiben. Auch schmerzbedingte Beeinträchtigungen müssen angeführt werden, um so weitere Beschwerden zu lindern, mit einhergehendes Taubheitsgefühl, Schlafstörungen oder Verdauungsprobleme und anderes mehr. Die Diagnostik und Behandlung von akuten, subakuten oder chronischen Schmerzsyndromen erfolgt nach der Anamnese, als umfassende und gründliche körperliche Untersuchung. Je nach Art des Schmerzes können auch weitere Untersuchungen notwendig werden, wobei auch bildgebende Verfahren ergänzend hinzukommen.

Grundsätzlich können alle Schmerzen behandelt werden. Wichtig ist bei der Wahl der Therapie die Suche nach der Schmerzursache. Hierbei ist entscheidend, ob es eine behebbare Ursache gibt, die ggf. noch chirurgisch beseitig werden muss, oder ob eine konservative Therapie zum Erfolg führen kann bzw. die Schmerzen soweit lindern hilft, dass eine Operation dann nicht mehr notwendig ist.

Bei Schmerzen im Gesichtsbereich muss immer auch eine Ursache im Bereich der Nachbargebiete MKG-Chirurgie, HNO und Augenheilkunde beachtet und ggf. mitbehandelt werden. Nicht selten wird die Symptomatik durch einen Craniomandibuläre Fehlfunktion oder Zahnherde negativ beeinflusst. Hier muss jedenfalls ein solcher Trigger ausgeschlossen oder behandelt werden, bevor eine chronische Behandlung mit Antiepileptika oder Neuroleptika eingeleitet wird. Die Krankheitsbilder gehen oftmals fließend ineinander über oder liegen gleichzeitig vor –in unserem Kompetenzzentrum sind wir durch die Mehrfachqualifizierung auf die Differenzierung und umfassende Behandlung/Sanierung solcher Schmerzen- bzw. Schmerzursachen spezialisiert.

Die meisten Schmerzen am Rumpf treten als Rückenschmerzen auf oder auch als ausstrahlende Schmerzen in den Extremitäten. Diese lassen sich häufig konservativ durch Neuraltherapie, Physiotherapie, Ergotherapie, Krankengymnastik und andere Übungsbehandlung etc. therapieren. Falls doch eine Operation erforderlich ist, werden sie umfassend aufgeklärt und alle Alternativen gegeneinander abgewogen. In vielen Fällen sollte eine Form der Manualtherapie, Physio- oder Ergotherapie begleitend durchgeführt werden – hier arbeiten wir mit ihren Therapeuten Hand in Hand bzw. empfehlen und verschreiben Ihnen die geeignete Therapieform.