Nervenkompressionen im Wirbelsäulenbereich

Spinale Nervenkompressionssyndrome zeigen sich durch Schmerzen, die sowohl lokal als auch in nachgeordnet entfernten Regionen auftreten können, möglicherweise treten auch zusätzliche Symptome mit Einschränkungen in der Sensibilität und Motorik. Dies kann durch Bandscheibenvorfälle oder auch eine Spinalkanalstenose hervorgerufen werden, die klinischen Symptome sind hierbei unterschiedlich. Die sorgfältige neurologische Untersuchung ist hier wegweisend.

Der Hexenschuss ist hiervon zu unterscheiden, da es sich hier um eine muskulär verursachte Symptomatik handelt, die unabhängig von den Nerven auftritt.

Als erste Maßnahme bei Nervenkompressionssyndromen wird zur Schmerzbehandlung die Neuraltherapie in Kombination mit einer medikamentösen Begleittherapie eingesetzt. Umgehend wird eine Bildgebung durchgeführt, um das Ausmaß der Nervbeeinträchtigung abzuschätzen.

Die meisten Bandscheibenvorfälle lassen sich konservativ behandeln. Hier setzen wir Neuraltherapie, Medikamente, Infusionen und Physiotherapie/Übungstherapien ein sowie weitere unterstützende Gesundheitsmaßnahmen je nach Bedarf im Einzelfall. Bei Ausfall von Nervenfunktionen mit zunehmenden Lähmungen muss umgehend eine operative Behandlung eingeleitet werden.

Chronische Einengung des Spinalkanals durch Bandscheibenvorfälle mit neurologischen Symptomen sollten früher oder später einer operativen Entlastung zugeführt werden. Neuraltherapie kann den Prozess der relativen bzw. absoluten Einengung positiv beeinflussen und das Zeitfenster bis zu einer Operation vergrößern.

Die Wahl der Behandlung hängt allein vom Ausmaß und der Position des Vorfalles sowie der einengenden Komponenten und infolgedessen dem Ausmaß der Nervenschädigung und der Intensität der Schmerzen und Ausfälle ab. Wir erstellen ein abgestimmtes Konzept für Ihren individuellen Fall.

Bei der Spinalkanalstenose zeigen sich durch abnutzungsbedingte Veränderungen der Wirbelsäule, Verdickung des Bandapparates oder Gleitwirbel können der Grund dafür sein, dass der Raum für die Spinalnerven und das Rückenmark zu eng wird. Durch Neuraltherapie kann der Nerv sich oft erholen, bei Anhalten der Symptome mit sensomotorischen Ausfällen trotz konservativer Therapie sollte über eine Operation nachgedacht werden und operativ für Entlastung des bedrängten Nervengewebes im Spinalkanal gesorgt werden.

Verletzungen der knöchernen Wirbelsäule können durch ein adäquates Trauma auftreten. Hier werden die Patienten zumeist in einem Versorgungskrankenhaus primär behandelt und diagnostiziert. Eine instabile Wirbelfraktur wir dann unmittelbar stabilisiert. Bei nicht dislozierten Frakturen, die konservativ behandelt werden, können wir in der ambulanten Nachsorge die meist stark beeinträchtigenden Schmerzen und den Heilungsprozess durch Neuraltherapie und weitere Maßnahmen, die die Wund- und Knochenheilung unterstützen helfen, verbessern.

In manchen Fällen bleiben Wirbelfrakturen unbemerkt – dies gilt für Spontanfrakturen oder Frakturen nach Bagatelltraumen bei Osteoporose oder durch andere Knochenveränderungen – z.B. nach Metastasierung in den Knochen.

Es kann auch sein, dass ein Trauma unterschätzt wurde. Badeunfälle, Reit- und Sportunfälle oder Schleudertraumen. Hier sollte man entweder sofort oder bei anhaltenden Beschwerden entsprechend untersuchen und eine Behandlung zur Unterstützung der Ausheilung einleiten, damit sich keinen negativen Spätfolgen entwickeln.

Dies gilt in besonderem Maße auch für Kinder und Jugendliche – also Patienten, die eigentlich so gesund sind, dass eine Verletzung erst durch die Spätschäden auffällig wird.